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Scheerer Holzzäune

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142 GARTEN 2023:

142 GARTEN 2023: TECHNISCHE INFORMATIONEN Qualität von Gartenholz Holz ist ein Naturprodukt Der natürliche Werkstoff Holz ist nach wie vor der beliebteste Baustoff des Menschen. Hohe Festigkeit bei geringem Gewicht, leichte und vielseitige Bearbeitbarkeit und nicht zuletzt der natürliche und unverwechselbare Charakter jedes einzelnen Bauteiles kennzeichnet dieses einzigartige und zeitlose Naturprodukt. Der natürliche und rustikale Charakter, der den besonderen Charme von Holz ausmacht, bedingt jedoch auch einige Einschränkungen bei der Beschaffenheit der Produkte, über die sich Käufer klar sein müssen. Insbesondere Trockenrisse stellen keinen Reklamationsgrund dar. 1 2 2 3 3 3 4 5 7 7 10 10 1. Äste, Maserung Äste und Maserung gehören zum natürlichen Erscheinungsbild des Holzes und können je nach Herkunft, Holzart und anderen wachstumsbedingten Einflüssen stark variieren. Anzahl und Größe von gesunden, mindestens einseitig fest verwachsenen Ästen unterliegen beim Gartenholz keinen Einschränkungen. 2. Markröhre Im Kern der Nadelhölzer befindet sich im Zentrum des Stammes in Längsrichtung die Markröhre. Diese hat einige Millimeter Durchmesser und ist mit einem schwammartigen Gewebe gefüllt. Beim verarbeiteten Holz ist die Markröhre gelegentlich längs angeschnitten. Dies wird oft fälschlicherweise als „Fäulnis“ oder „Insektenbefall“ gedeutet. Sie hat aber keinen negativen Einfluss auf die Holzeigenschaften und ist ein natürliches Erscheinungsbild des Holzes, das keinen Reklamationsgrund darstellt. 3. Harzaustritte Nachträgliche Harzaustritte sind bei Nadelhölzern völlig normal. Insbesondere Douglasienholz hat einen hohen Harzgehalt, welcher für die Dauerhaftigkeit des Holzes mit verantwortlich ist. Dieser Harzaustritt findet hauptsächlich im ersten Jahr statt, danach nur noch in geringem Umfang. Das ausgetretene Harz wird relativ schnell spröde und wittert mit der Zeit von alleine ab. Man kann das Harz nach Aushärtung auch vorsichtig mechanisch entfernen. 4. Salzausblühungen Ein häufiger Effekt bei kesseldruckimprägnierten Hölzern ist die grünliche Anfärbung an der Oberfläche, insbesondere im Bereich von Ästen. Es handelt sich hier um austretendes Harz, das von den Kupfersalzen der Imprägniermittel weißlich bis grün gefärbt wird. Die Flecken wittern nach einiger Zeit ab. 5. Bläue, Schimmel In der warmen Jahreszeit ist eine zum Teil recht intensive, meist streifig verlaufende Blaufärbung von unbehandelten Hölzern (besonders Kiefer- und Douglasie-Splintholz) möglich. Die verursachenden Bläuepilze sind jedoch nicht holzzerstörend und beeinflussen nicht die Festigkeit des Holzes. Nach der Imprägnierung ist der Befall gestoppt. 6. Holzinhaltsstoffe Bei allen Hölzern, die der Witterung ausgesetzt sind, treten fortlaufend Holzinhaltsstoffe aus und können Verunreinigungen (z. B. an Mauerwerk und Fassaden) verursachen. Ablaufendes Regenwasser muss daher durch geeignete konstruktive Maßnahmen entsprechend abgeführt werden. 7. Rauigkeiten Beim Hobeln und Fräsen sind trotz hoher Sorgfalt und scharfen Werkzeugen raue Stellen – insbesondere im Bereich von Ästen oder entgegen der Bearbeitung gerichteten Holzfasern – nicht immer zu vermeiden. Bei der Kopfrundung und bei Kappschnitten sind wegen der quer zur Holzfaser gerichteten Bearbeitung raue Oberflächen und kleine Fransen möglich. 8. Farbgebung Bei kesseldruckimprägnierten Hölzern, bei denen die Farbpigmente zusammen mit der Imprägnierlösung in das Holz eingebracht werden, muss verfahrensbedingt mit gewissen Farbschwankungen und Verfärbungen gerechnet werden. Je nach Aufnahmeverhalten der Hölzer, welches durch Holzart, Temperatur, Feuchtegehalt und andere Parameter stark variiert, schwankt auch die Aufnahme von Farbpigmenten. Durch die Wirkung der Sonneneinstrahlung gleichen sich diese Farbunterschiede aber nach einiger Zeit an. 9. Quellen und Schwinden Eine charakteristische Eigenschaft des natürlichen Werkstoffes Holz ist die Volumenänderung in Abhängigkeit vom Wassergehalt, das Schwinden und Quellen, welches auch als Arbeiten des Holzes bezeichnet wird. Durch die Kesseldruckimprägnierung wird das Holz voll wassergesättigt. Wenn diese Hölzer dann ohne vorherige Trocknung eingebaut werden, können sie in der Breite um bis zu 10 % schwinden. In Längsrichtung schwindet das Holz strukturbedingt nur gering. Leider wird dieses unvermeidliche Verhalten von Holz immer wieder unterschätzt. Insbesondere bei dicht an dicht zu montierenden Hölzern (z. B. Garbsenzaun) ist evtl. noch zu erwartendes Schwinden und damit verbundene Lückenbildung zu berücksichtigen. Bei den im Katalog angegebenen Querschnittsmaßen handelt es sich um Nennmaße, die in der Regel das Maß zum Zeitpunkt der Hobelung angeben. Durch nachträgliches Schwinden und Quellen können diese Maße zum Lieferzeitpunkt um Differenzen im einstelligen Prozentbereich abweichen. 10. Trockenrisse, Verwerfen Als Folge der nicht gleichmäßigen Struktur des Holzes finden die Schrumpfungsprozesse bei Austrocknung nicht gleichmäßig statt. Folge ist ein Auftreten von Trockenrissen und Verwerfen. Auch durch sorgfältigste Rohholzauswahl lässt sich dieser Effekt nicht verhindern. Nach DIN-Norm 4074 sind Trockenrisse grundsätzlich zulässig, da die statischen Eigenschaften und die Haltbarkeit von Holz nicht negativ beeinflusst werden. Länge, Tiefe und Breite dieser Trockenrisse unterliegen keinerlei Beschränkungen! Leichte Krümmungen und Verdrehen sind ebenfalls zulässig. Trockenrisse finden sich häufig an den Kopfenden der Hölzer und im Bereich von Ästen. Krümmen und Verwerfen tritt besonders an Zaunriegeln sowie an Kant- und Konstruktionshölzern auf. 142

143 Farblich behandelte Zaunelemente Für unsere werkseitig lasierten Produkte verwenden wir bevorzugt das dauerhafte Douglasienholz. Auch hier finden wir die natürlichen Eigenschaften des Nadelholzes. Markante Rindeneinwüchse oder angeplatzte Äste sind keine Holzfehler, sondern gehören zum Charakter der Douglasie und sind ein Zeichen von Naturbelassenheit. Es handelt sich hier um lebendiges Vollholz, dessen ausgeprägte Oberflächenstruktur auch nach dem Farbauftrag sichtbar bleibt. 11 12 12 13 14 15 16 17 17 18 19 11. Äste Auch beim farbbehandelten Holz gehören kleinere und größere Äste, auch mit Ausbrüchen, sowie die Holzmaserung zum natürlichen Erscheinungsbild. 12. Harz Die natürliche Haltbarkeit des Douglasienholzes wird durch den hohen Harzgehalt positiv beeinflusst. Allerdings können auf der Farboberfläche Harztropfen, auch großflächig, austreten. Dies fällt insbesondere bei den dunklen Lasuren, wie -Walnuss- oder -Graphitgrau- auf. 13. Trockenrisse und Verwerfen Auch unter farblichen Beschichtungen findet das Arbeiten des Holzes natürlich weiterhin statt. Daher können auch dort, insbesondere im Bereich von Hirnholzflächen und an größeren Ästen, Trockenrisse auftreten. 14. Verfärbungen durch Eisen Der Gerbsäuregehalt des Douglasienholzes, der verantwortlich ist für die natürliche Dauerhaftigkeit, kann in Verbindung mit Eisenstaub zu schwärzlichen Verfärbungen führen. Hierbei reichen niedrige Konzentrationen von Eisen aus, um auch noch bei bereits montiertem und mit hellen Farbtönen lasiertem Zaunmaterial diese Verfärbungen auszulösen. Dieser Eisenstaub kann bei Metallarbeiten, auch aus der weiteren Umgebung, durch die Luft herangetragen werden. Diese in seltenen Fällen auftretenden Flecken sind daher kein Mangel bei Material oder Herstellung des Produktes. Im eingebauten Zustand kann es unter den Edelstahlbefestigungen der Elemente zu graublauen Verfärbungen kommen. Diese entstehen durch Feuchtigkeit und Gerbsäure aus dem Holz. Sie sind kein Indiz für mangelnde Stahlqualität der Befestigungen. 15. Rauigkeiten und Oberflächengüte Trotz modernster Hobeltechnik sind raue Stellen und Hobelschläge, insbesondere im Bereich von Ästen und an Kanten sowie bei wilder Maserung, nicht immer zu vermeiden. Hinzu kommt, dass sich die Holzfasern durch das Wasser in der Farbe bei einer Lasurbehandlung stellenweise wieder aufrichten. 16. Schraubenlöcher Produktionstechnisch bedingt, können an den Rahmenseiten der Sichtschutzelemente Schraubenlöcher von den Aufhängungen der Farbbehandlungsanlage zu sehen sein. Diese sieht man nach dem Einbau der Elemente nicht mehr. 17. Wespenfraß Vereinzelt kommt es an Holzoberflächen im Freien zu Insektenfraß. Insbesondere Wespen schaben Material (Zellulose) an Holzflächen ab, welches für den Nestbau benötigt wird. In der Regel suchen sich die Wespen in jedem Jahr eine neue bevorzugte Quelle dafür aus. Dies lässt sich leider auch nicht durch die Imprägnierung verhindern, da die Wespen das Holz nicht fressen, sondern nur zum Nest transportieren. Dieser Effekt fällt besonders bei farblasierten und KDG grau imprägnierten Hölzern auf. Falls gewünscht, kann man mit einer Lasur die Oberfläche wieder farblich angleichen. 18. Verfärbung durch ausgetragene Stoffe Bedingt durch die notwendige Offenporigkeit der Beschichtungen können Holzinhaltstoffe aus dem Holz ausgetragen werden und in Einzelfällen an der Oberfläche, insbesondere bei hellen Beschichtungen, Verfärbungen verursachen. 19. Fixierstifte Die Füllungsbretter der Exklusiv-Sichtschutzelemente werden mit kleinen, kopflosen Nägeln fixiert. Diese Einschussstellen werden nicht verspachtelt und bleiben sichtbar. Zitat: „Glücklich sind Ökologen und Ästheten. Sie kennen keine Holzfehler, sondern nur Holzmerkmale, die infolge der Wechselwirkungen innerhalb von Biogeozoenosen (Wechselwirkungen zwischen Lebewesen und seiner unbelebten Umwelt – Anmerkung) an Bäumen entstehen. Sie erfreuen sich an Ihnen, da Sie Ausdruck des Natürlichen sind: Formenreichtum, Urwüchsigkeit, Lebenskraft, Werden und Vergehen.“ Aus: Christoph Richter: „Holzmerkmale der Bäume“, DRW-Verlag 2019 Für die Herstellung von SCHEERER-Gartenholz kommen nur ausgesuchte Rohstoffe zum Einsatz. Doch trotz sorgfältiger Materialauswahl und modernsten Fertigungsmethoden lassen sich bei Holz die dargestellten Besonderheiten, die in der Praxis immer wieder zu beobachten sind, nicht vermeiden. Diese Merkmale sind unbeeinflussbare Eigenschaften des Werkstoffes Holz und können daher nicht reklamiert werden. 143